Wenn Sie von woanders auf Ihren Windows 10-PC zugreifen müssen – sei es aus einem anderen Raum, Ihrem Home-Office oder sogar einem ganz anderen Standort – ist die Einrichtung des Fernzugriffs unerlässlich. Er ist eine Art Lebensretter, wenn Sie viel reisen oder remote arbeiten. Aber ehrlich gesagt ist der Vorgang nicht immer ganz einfach, vor allem, weil Windows standardmäßig einige Einstellungen ausblendet oder Funktionen deaktiviert. Manchmal richtet man Dinge ein, und es stellt einfach keine Verbindung her. Deshalb ist es gut, die Details zu kennen: welche Einstellungen man ändern muss, welche Firewall-Regeln man überprüfen muss und wie man schnell seine IP-Adresse findet. Wenn Sie es richtig machen, können Sie von einem anderen Gerät aus auf den Desktop Ihres PCs zugreifen, als säßen Sie direkt davor. Und ehrlich gesagt, wenn es erst einmal funktioniert, läuft es ziemlich reibungslos – die meisten Kopfschmerzen entstehen dadurch, dass man einen winzigen Schritt übersieht oder die Firewall die Verbindung blockiert. Hier also eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die zumindest einigen Leuten geholfen hat, problemlos von zu Hause aus zu arbeiten.
Aktivieren des Remotezugriffs unter Windows 10
Diese Anleitung führt Sie durch die typischen Schritte zum Aktivieren des Fernzugriffs. Da Windows diesen Vorgang manchmal standardmäßig blockiert, müssen Sie möglicherweise einige Dinge manuell anpassen. Ziel ist es, Ihren PC so vorzubereiten, dass Sie sich von überall aus verbinden können – egal, ob Sie ein anderes Windows-Gerät verwenden oder eine App auf Ihrem Telefon nutzen. Sie müssen sich darauf einstellen, Ihre Systemeinstellungen, Firewall und Netzwerkinformationen durchzugehen. Das ist etwas knifflig, aber sobald es eingerichtet ist, können Sie sich fast sofort verbinden, ohne jedes Mal etwas tun zu müssen. Nur zur Info: Bei einigen Setups müssen Sie nach dem Ändern einer Einstellung möglicherweise einen Neustart durchführen, damit alles richtig erkannt wird. Wenn die Verbindung zunächst nicht hergestellt wird, geraten Sie nicht in Panik.Überprüfen Sie Ihre IP-Adresse und Firewall erneut oder starten Sie den PC kurz neu. Das Positive daran? Sobald es funktioniert, ist es wie eine Fernbedienung für Ihren Desktop.
Öffnen Sie die Systemeinstellungen und aktivieren Sie den Remotedesktop
- Öffnen Sie das Startmenü und klicken Sie dann auf „Einstellungen“ (das Zahnradsymbol).Alternativ können Sie auch Windows + Iauf „Einstellungen“ klicken. Stellen Sie sicher, dass Sie mit Administratorrechten angemeldet sind, da einige Einstellungen sonst nicht angezeigt werden.
- Gehen Sie im Fenster „Einstellungen“ zu „System“ > „Remotedesktop“. Wenn „Remotedesktop“ dort nicht angezeigt wird, schauen Sie unter „Update & Sicherheit“ > „Für Entwickler“ nach. Normalerweise finden Sie es aber direkt unter „System“.
- Suchen Sie nach dem Schalter „ Remotedesktop aktivieren“. Stellen Sie ihn auf EIN. Manchmal zeigt Windows eine Sicherheitswarnung an. Bestätigen Sie dies einfach, insbesondere wenn Sie sich in einem vertrauenswürdigen Netzwerk befinden.
- Nach der Aktivierung zeigt Windows Ihnen möglicherweise den Namen Ihres PCs an. Notieren Sie sich diesen oder, noch besser, die IP-Adresse (mehr dazu weiter unten).Sie benötigen diese Informationen beim Verbinden.
Firewall-Einstellungen anpassen – weil Windows unerwartete Verbindungen hasst
- Gehen Sie zurück zum Startmenü, geben Sie „Windows Defender Firewall“ ein und öffnen Sie es.
- Klicken Sie auf „App oder Feature durch die Windows Defender-Firewall zulassen“. Möglicherweise benötigen Sie hierfür Administratorrechte.
- Scrollen Sie zu Remotedesktop. Stellen Sie sicher, dass die Kontrollkästchen für private und öffentliche Netzwerke aktiviert sind. Dieser Schritt ist entscheidend – wenn die Firewall RDP blockiert, kommt keine Verbindung zustande, egal was Sie anderswo tun.
- Wenn „Remote Desktop“ nicht in der Liste aufgeführt ist, müssen Sie möglicherweise auf „Einstellungen ändern“ klicken und es dann manuell hinzufügen oder sicherstellen, dass der entsprechende Dienst ausgeführt wird (mehr dazu weiter unten).
Finden Sie Ihre IP-Adresse (und Ihren Hostnamen) für Remoteverbindungen
- Klicken Sie unter „Einstellungen“ > „Netzwerk und Internet“ unter Ihrer Netzwerkverbindung (Ethernet oder WLAN) auf „Eigenschaften“.
- Suchen Sie nach der IPv4-Adresse. Diese verwenden Sie für die Verbindung, wenn Sie keinen Hostnamen verwenden.Ändert sich Ihre IP-Adresse ständig (dynamische IP), sollten Sie eine statische IP-Adresse festlegen oder einen dynamischen DNS-Dienst verwenden, damit Sie nicht ständig danach suchen müssen.
- Wenn Sie alternativ nur den Hostnamen benötigen, handelt es sich in der Regel um den Namen Ihres PCs. Sie finden ihn, indem Sie mit der rechten Maustaste auf „Dieser PC“ auf dem Desktop oder im Datei-Explorer klicken und dann „Eigenschaften“ wählen. Der Gerätename wird dort aufgeführt.
Nach diesen Schritten ist Ihr Windows 10 grundsätzlich bereit für die Remote-Verbindung, sofern keine weiteren Netzwerkeinschränkungen vorliegen. Sie benötigen lediglich die Client-App – beispielsweise Microsoft Remote Desktop für Android/iOS oder die integrierte Remote Desktop-App auf einem anderen Windows-Rechner – und die gesammelten Informationen.
Tipps zum Einrichten des Remotedesktops
- Verwenden Sie für das Konto, mit dem Sie eine Verbindung herstellen möchten, ein sicheres, eindeutiges Kennwort, insbesondere wenn Sie es außerhalb Ihres Heimnetzwerks offen legen.
- Für mehr Sicherheit können Sie ein VPN einrichten. Das ist zwar ein zusätzlicher Schritt, lohnt sich aber, wenn Ihnen Sicherheit wichtig ist. Dadurch bleiben die Daten verschlüsselt und vor neugierigen Blicken weitgehend geschützt.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Computer über das neueste Windows-Update verfügt. Patches beheben manchmal Remotedesktop-Fehler oder fügen Kompatibilitätsverbesserungen hinzu.
- Verbindungsprobleme? Überprüfen Sie die Firewall-Regeln, die Richtigkeit der IP-Adresse und ob die Remote-Funktion aktiviert ist.
- Bei einigen Setups müssen Sie „Remote Desktop Protocol (RDP)“ im lokalen Gruppenrichtlinien-Editor oder in den Diensten aktivieren, aber das meiste wird jetzt über die App „Einstellungen“ abgedeckt.
Kurze Fragen und Antworten
Ist Remote Desktop auf Windows 10 Home?
Nein, nur die Pro- und Enterprise-Editionen unterstützen standardmäßig Remotedesktop. Wenn Sie Home verwenden, sollten Sie Drittanbieter-Apps wie TeamViewer oder AnyDesk in Betracht ziehen.
Kann ich mich von meinem Telefon aus verbinden?
Auf jeden Fall. Greifen Sie einfach auf die Remote Desktop-App von Microsoft zu, geben Sie Ihre IP-Adresse oder Ihren Hostnamen und Ihre Anmeldedaten ein. Ganz einfach, auch wenn es zunächst einschüchternd wirkt.
Was ist, wenn ich keine Verbindung herstellen kann?
Überprüfen Sie, ob Remotedesktop aktiviert ist, Ihre Firewall Port 3389 nicht blockiert und Sie die richtige IP-Adresse haben. Manchmal weisen Router oder Internetanbieter neue IP-Adressen zu. Stellen Sie daher sicher, dass diese aktualisiert sind. Wenn Sie sich in einem öffentlichen Netzwerk befinden, kann Windows aus Sicherheitsgründen einige Einstellungen verbergen.
Sicherheitsbedenken?
Ja, der Fernzugriff kann eine Sicherheitslücke darstellen, wenn er nicht sorgfältig eingerichtet wird. Achten Sie auf ein sicheres Passwort, nutzen Sie nach Möglichkeit ein VPN und lassen Sie Remote Desktop nicht ständig aktiviert – deaktivieren Sie es, wenn Sie es nicht benötigen.
Mehrere Benutzer stellen eine Verbindung her?
Nicht in Windows 10 Home – immer nur eine Person gleichzeitig. Windows 10 Pro bietet mehr Flexibilität, aber selbst dann ist immer nur eine Sitzung gleichzeitig möglich, es sei denn, Sie richten kritische Serveroptionen ein.
Zusammenfassung
- Öffnen Sie die Einstellungen und gehen Sie zu System > Remotedesktop.
- Betätigen Sie den Schalter, um den Fernzugriff zu aktivieren.
- Stellen Sie sicher, dass Ihre Firewall Remotedesktop zulässt.
- Notieren Sie sich Ihre IP-Adresse oder Ihren Hostnamen für die Verbindung.
- Verwenden Sie für zusätzliche Sicherheit ein sicheres Passwort und wenn möglich ein VPN.
Zusammenfassung
Remotedesktop unter Windows 10 zum Laufen zu bringen, ist nicht gerade ein Kinderspiel. Sobald Sie die Schritte verstanden haben – insbesondere das Hantieren mit Netzwerk und Firewall – wird es zur Routine. Diese Einrichtung ermöglicht den Zugriff von mehreren Geräten überall und vereinfacht so die Fernarbeit oder Fehlerbehebung erheblich. Denken Sie daran: Sicherheit sollte immer oberste Priorität haben; sichere Passwörter und gegebenenfalls ein VPN machen den Unterschied. Einmal eingerichtet, ermöglicht es Ihnen einen schnellen Zugriff – fast so, als hätten Sie Ihren PC in der Tasche. Mit etwas Geduld kann jeder dies zum Laufen bringen, auch wenn Windows es komplizierter erscheinen lässt, als es sein sollte.
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